Kommunikation - "The Basics"

Definition nach einem Lexikoneintrag:

 

Kommunikation
die; -,-en
1 Informationsaustausch zwischen Sender u. Empfänger
2 Gespräch, Verständigung, Umgang miteinander
3 Verbindung, Zusammenhang

Kommunikation
[-"tsðo:n] die; -, -en; mst Sg; die K. (+ Gen/von etw.); die K. (mit j-m/zwischen Personen (Dat)ñ) das Sprechen mit anderen od. die Verständigung durch Zeichen

die K. mit j-m aufnehmen, abbrechen: die K. (= die Vermittlung) der Gedanken; Während des Sturmes war keine K. zwischen Festland u. Insel möglich || K-: Kommunikations-, -barriere, -bereitschaft, -mittel, -schwierigkeit || hierzu kommunikationsfähig

Unter Kommunikation versteht man die Übermittlung von Daten oder Signalen zwischen Sendern und Empfängern, wobei diese Lebewesen oder Maschinen bzw. Objekte oder Systeme sein können. Kommunikation ist Austausch.

Für uns interessant ist die zwischenmenschliche Kommunikation von mindestens zwei Personen oder mehreren in einer Gruppe. Die sogenannte "Einweg-Kommunikation" über Massenmedien behandeln wir hier genausowenig, wie die Kommunikation von Systemen (Organismen) oder Maschinen.

Die früheren, simplen Kommunikationsmodelle gaben sich mit der Unterscheidung von

Sender
Kanal (Medium)
Empfänger

zufrieden. Doch so eindeutig funktioniert keine zwischenmenschliche Kommunikation.

Eine Person will etwas einer anderen Person mitteilen. A möchte mit B etwas austauschen. Wir erweitern die drei Felder auf fünf:

Sender
Sache/Inhalt
Empfänger
warum/weshalb
wofür

Eine Person sendet eine Botschaft an einen Empfänger: warum und wofür?

Das "Warum" steht für die Intention, die (Beweg)Gründe des Sendens der Botschaft; das "Wofür" steht für das oder die Ziele (gewünschte/s Resultat/e).

Der Sender (Kommunikator) ist nicht "eindimensional", er sendet immer mehr als die reine Botschaft. Das Medium oder der Kanal wirkt auf die Botschaft ein (jedes Medium ist ein "Übersetzungs- und Transportmittel) und der Empfänger ist ebenfalls nicht eindimensional, was dazu führt, dass auch bei Kenntnis der verwendeten Kodes und des Mediums keine volle Deckung der abgesandten mit der empfangenen Botschaft besteht.

Es wird jedoch komplizierter: Ausser bei Signalen unter streng bestimmten Bedingungen (Verhältnissen) gibt es keine nichtinterpretative Wahrnehmung. Wir "deuten" immer, das heisst, das Erkennen des Bedeutungsgehalts ist immer komplex.

Jede Person ist komplex und vielschichtig. Sie hat eine Triebstruktur, einen Gefühlsbereich, der älter und wirksamer ist als der später erlernte Vernunftbereich. Sie hat im Laufe der Sozialisation Werte übernommen, die ihre Einstellung und ihr Verhalten verschieden stark beeinflussen.

Aufbauend auf der Freudschen Psychoanalyse haben verschiedene Therapeuten eine Dreigliederung herausgearbeitet (hier grob schematisch):

Kindheits-Ich Innere Erlebnisse, Gefühle
Emotion - Lust/Unlust
Eltern-Ich Verhaltensregeln, Normen, Befehle
Gewissen
Erwachsenen-Ich Eigenständiges Handeln
Vernunft

Diese Persönlichkeitsfacetten, Rollen oder "Skripten" wirken auf unsere Einstellungen und Handlungen ein, vor allem kommunikative.

Zur Klärung dieser Komplexität gibt es verschiedene Modelle:

Die vier Seiten einer Nachricht (in direkter persönlicher Kommunikation):

Jede Nachricht hat, wieder vereinfacht, vier Seiten:

1) Sachinhalt
2) Selbstoffenbarung
3) Beziehung
4) Appell

Zur eigentlichen Botschaft, dem Sachinhalt, kommt die "Ich-Botschaft" als Selbstoffenbarung. Weiters zeigt sich die Art der Beziehung des Senders zum Empfänger sowie der Appell (Versuch einer Einflussnahme).

Je nachdem wie deckend oder widersprüchlich diese Bereiche sind bzw. wie dominant eine Seite wirkt, können sich "Kommunikationsprobleme", Störungen oder gar Kollissionen (Streit) ergeben.

Das etwas einfachere Modell der "Themenzentrierten Interaktion" arbeitet mit der Sach-Ebene und den Ich- und Wir-Ebenen:

  • Sach-Ebene: Thema, Aufgabe, Fragestellung, Problem
  • Ich-Ebene: eigene Persönlichkeit mit ihren (Vor)Erfahrungen, den Stimmungen etc.
  • Wir-Ebene: Gruppe bzw. Form von Gemeinschaft mit (unterschiedlichen) Beziehungen der Personen in ihr.

Je mehr Kommunikationsteilnehmer zu unterscheiden lernen, auf welchen Ebenen agiert wird bzw. welche Rollen oder Skripten man selbst und der oder die Andere einnimmt, desto leichter lassen sich Reibungen vermeiden bzw. Konflikte lösen oder überhaupt rascher das Kommunikationsziel —Empfang und adäquates Interpretieren der Botschaft — erreichen.

Die Art der Botschaftsübermittlung, des Antwortens (Rückmeldungen), des Dialogs, des Sendens und Empfangens nonverbaler Kodes usw. bestimmen die Qualität der Kommunikationsakte zwischen den Kommunizierenden.